Gefühlsdinge – How to Listen to Objects. Ausstellung im Centrum Judaicum - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 11/22/5785 - Beitrag vom 04.07.2025


Gefühlsdinge – How to Listen to Objects. Ausstellung im Centrum Judaicum
AVIVA-Redaktion

Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens eröffnet das Centrum Judaicum mit dieser Schau neue Perspektiven auf die emotionale Dimension jüdischer Erinnerungskultur. Zu sehen vom 22. Mai 2025 bis zum 12. April 2026.




Diese multisensorische Ausstellung macht die Geschichte der jüdischen Gemeinschaften Berlins auf besondere Weise greifbar. Sie begibt sich auf eine emotionale Spurensuche: Welche Erinnerungen, Traumata und Hoffnungen tragen Alltagsgegenstände in sich? Und was erzählen sie uns heute?

35 Objekte aus der Sammlung der Stiftung Neue Synagoge Berlin stehen im Mittelpunkt. Ihre Geschichten wurden durch die Shoah, durch Kriege und Krisen verschüttet. Doch wir können ihnen zuhören: Welche Botschaften tragen sie in die Gegenwart? Welche Emotionen und Erinnerungen wecken sie bei Jüdinnen und Juden in Berlin? Welche vergessenen Geschichten lassen sich wiederentdecken, welche neuen Perspektiven entwickeln und mit persönlichen Erinnerungen verweben? Und wie entsteht aus einer fragmentierten Erinnerung ein kollektives Gefühl?

Der Ausstellung gingen sechs Workshops voraus, in denen Berliner Jüdinnen und Juden die Objekte sinnlich, biografisch und emotional erschlossen. Ihre Gedanken und Erinnerungen flossen in die Schau ein und machen "Gefühlsdinge" zu einem lebendigen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Sammlung und Gefühl.
Ein Höhepunkt ist der 360-Grad-Animationsfilm "Die Verwandlung". Er zeigt, wie Objekte Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Generationen und Gemeinschaften schlagen. Die immersive Installation rekonstruiert erstmals auch den zerstörten Haupt-Gebetssaal der Synagoge in der Oranienburger Straße.

"Mit unserer Arbeit mit Menschen und Objekten wollten wir die Verbindungen zwischen den heutigen jüdischen Communitys in Berlin, die sehr stark durch Migrationsbiografien geprägt sind, und der deutsch-jüdischen Geschichte vor 1933, vor der Shoah, stärken. Denn je mehr Wissen über die Geschichte verlorengeht, desto dünner werden auch die Brücken zwischen den Erfahrungen der Menschen damals und heute. Und es ist aber gerade jetzt überlebensnotwendig für unsere demokratische Gesellschaft, sich bewusst zu machen, wie fragil unsere Existenz als eine offene Gesellschaft ist", so Dr. Alina Gromova, stellvertretende Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und verantwortliche Kuratorin der Ausstellung.

Vom 22. Mai 2025 bis zum 12. April 2026 lädt die Ausstellung "Gefühlsdinge – How to Listen to Objects" im Centrum Judaicum dazu ein, das Museum neu zu erleben – nicht nur mit den Augen, sondern auch mit Ohren, Nase, Händen und Herz.

Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28 – 30
10117 Berlin
Mehr Infos: centrumjudaicum.de


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Beitrag vom 04.07.2025

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